IHHT-Intervall-Training
Die Prozesse einer Hypoxie-Hyperoxie-Therapie ähneln in ihrer Wirkung einem Höhentraining.
Im Rahmen der IHHT (Intermittierende Hypoxie-Hypertonie-Therapie) wird gezielt eine Hypoxie (verminderte Sauerstoffzufuhr, ähnlich der Bergluft in höheren Höhen) eingesetzt, um verschiedene Anpassungsreaktionen in den Körperzellen zu induzieren.
Die Hauptwirkung wird in den Mitochondrien erzielt: die Energieproduktion in den Zellen wird gesteigert.
Einsatzgebiete sind Erschöpfung und übermäßige Müdigkeit, chronische Erkrankungen, Schlafstörungen, erhöhter Blutdruck, Zustand nach Chemotherapie oder Bestrahlung, im Rahmen einer Kinderwunschtherapie, beginnende Demenz, Übergewicht oder Postinfektionssyndrome.
Die Therapie eignet sich auch zur Vorbereitung einer Bergtour oder zur Verbesserung der individuellen Lebenssituation. Positive Auswirkungen sind die Steigerung der Leistungsfähigkeit, Aktivierung des Energiestoffwechsels, Verbesserung der Stressresilienz, Aktivierung des Immunsystems, Regulation des Blutdrucks und Unterstützung der Gewichtsabnahme durch Aktivierung des Fettstoffwechsels.
Entstehung neuer Mitochondrien

Ein zentraler Aspekt des Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Trainings besteht darin, dass durch die verringerte Sauerstoffzufuhr defekte Mitochondrien in den Zellen eliminiert werden, während gleichzeitig die Entstehung neuer Mitochondrien angeregt wird. Dieser Prozess ähnelt in seiner Wirkung einem Höhentraining, eine Therapie, die übrigens medikamentös nicht möglich ist.
Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen und wandeln Nahrungsenergie in Zellenergie um, sogenanntes ATP. Dies ist das grundlegende Molekül für alle biochemischen Prozesse in unserem Körper. Im Rahmen verschiedener Erkrankungen kommt es zu einer Mitochondriopathie, d.h. die Anzahl der Mitochondrien ist reduziert oder diese sind im Krankheitsgeschehen geschädigt, so dass dem Körper weniger Energie zur Verfügung steht. Wir fühlen uns dann vermehrt erschöpft, der Weg aus akuten Infektionen heraus dauert länger, manche Zustände werden chronisch.
Setzt man die Zellen einem verminderten Sauerstoffgehalt aus, wie es beispielsweise in dünner Bergluft der Fall ist, werden eine Reihe von Anpassungsreaktionen ausgelöst. Der Sauerstoffsensor Hypoxia-Inducible-Factor (HIF) fördert die Synthese von Erythropoetin (EPO), die Fließgeschwindigkeit des Blutes verändert sich, die Sauerstoffkapazität erhöht sich, es wird eine Gefäßneubildung in den kleinen Gefäßen angeregt und der Blutdruck reguliert sich.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Seite www.ihht-bielefeld.de.
Training in der Praxis
Sie liegen entspannt auf einer Wärmeliege und atmen im Wechsel sauerstoffarme und sauerstoffreichere Luft über eine Maske. Ein Intervall dauert ca. 50 Minuten, währenddessen Sie mittels einer Pulsoxymetrie und eines Brustgurtes überwacht werden. Zu Beginn testen wir mittels eine Hypoxietests ihre körperliche Belastungsfähigkeit und ermitteln den Trainingsplan. Für einen guten Erfolg sollte das Training 10-12 Einheiten umfassen.
Begleitende Mikronährstoffanalyse
Im Vorfeld einer IHHT sollte vorab eine Mikronährstoffanalyse durchgeführt werden, um ggf. eine Mikronährstofftherapie begleitend einzuleiten. Neue Mitochondrien benötigen ausreichend Nährstoffe zum Aufbau.